Bericht
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Häftlinge auf dem Todesmarsch



Am 15. Januar 1945 wurden 199 dieser jüdischen Frauen bei eisiger Kälte in ungeheizten Güterwaggons der Deutschen Reichsbahn nach Calw in Württemberg in das dortige Arbeitslager des LUFAG - Werks „überstellt". Sie waren im Alter von 12 bis ca. 50 Jahren. Dort waren sie für die Produktion von Flugzeugteilen eingesetzt, bis sie im März 1945 durch den Einmarsch amerikanischer Truppen befreit wurden. Ein dort leitender Ingenieur beschrieb die Ankunft der Häftlinge aus Rochlitz:
"Bei tiefer Kälte kamen die Frauen mittleren Alters und jüngere und ganz junge (ab 12 Jahre) in einer ganz fürchterlichen, elendsvollen Verfassung an. Sie waren ohne Ausnahme stark unterernährt, etwa 20 wegen ihres Schwächezustands zunächst nicht arbeitsfähig, schlecht oder kaum gekleidet, meist ohne Schuhzeug -und keine hatte persönliches Eigentum, nicht einmal ein bischen Seife, einen Kamm oder dergleichen, also bar jeder Habe. Anstelle der zusammengewürfelten Kleidung, die sie aus Auschwitz und Rochlitz mitbrachten, erhielten sie in Calw grau-blau gestreifte KZ-Drilliche und Holzpantinen. Es mangelte an Strümpfen und Unterwäsche."

(Quelle: Unterlagen des Rochlitzer Geschichtsvereins)